Die Kreditwürdigkeit Griechenlands wurde gestern durch die Ratingagentur Standard & Poor's gleich um sechs Stufen von SD (selective default- teilweiser Zahlungsausfall) auf Stufe B- angehobenn, nachdem das Anleihe-Rückkaufprogramm des Landes erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Laut Stellungnahme der Agentur selbst, sei die Anhebung der Bewertung auf die „feste Entschlossenheit“ der EU –Partner zurückzuführen Griechenland in der gemeinsamen Währungsunion zu halten. Aber auch die verbindliche Zusicherungen der griechischen Regierung finanzwirtschaftliche und strukturelle Reformen trotz der politischen und wirtschaftlichen Gefahren umzusetzen und die damit verbundenen Sparanstrengungen seien Anlass zu der vorgenommenen Aufwertung.
Die Ratingagentur verwies auf den "starken" Willen der Regierungen der Eurozone, Griechenland in der gemeinsamen Währungsunion zu halten.
S&P erhöhte das Rating konkret von "Selective Default" auf "B- ". Der Ausblick wird als "stabil" bewertet. Dies bedeutet , dass weitere Ab- oder Heraufstufungen für die nächste Zeit eher unwahrscheinlich sind.
Die neue S&P-Note gehört allerdings immer noch in die "Ramsch"- Klasse. Immerhin handelt es sich bei der Bewertung aber um die höchste Einstufung, welche Griechenland von S&P seit Juni 2011 erhalten hat.
Dies ist um so bemerkenswerter, als S&P erst kurz vor Beginn des Schuldenrückkaufverfahrens am 5. Dezember die Bonität Griechenlands auf "SD", also selective default" herabgestuft hatte, nachdem das Ereignis als teilweiser Zahlungsausfall bewertet wurde. Offenbar wird das Schuldenrückkaufprogramm bei S&P nach seiner erfolgreicher Durchführung nun nicht mehr als teilweiser Zahlungsausfall betrachtet. Anzumerken ist das Griechenland bereits im Februar 2012 und während des PSI-Schuldenschnittverfahrens auf dieselbe Stufen herabgesetzt worden war.
Die Tatsache aber, dass der Rückkauf einen Teil der Staatsanleihen betraf die noch im Umlauf waren, hebt gemäß eines Presseberichts der griechischen Tageszeitung „to vima“ die Bewertung der in den nächsten Jahren auszuzahlenden Schuldtitel an, da die Ratingagentur mitunter auch sämtliche anhängige Wertpapierausgaben inklusive der durch den griechischen Staat garantierten aufwertet.
Griechenland wird für den Rückkauf von Staatsanleihen im Volumen von mehr als 30 Milliarden Euro einen Betrag von 11,3 Milliarden Euro ausgeben. Die Staatsanleihen sollen somit zu einem durchschnittlichen Preis von ca. 33,8 Prozent des Nennwertes zurückgekauft werden.
(quelle : to vima)