Die Berichte über die Existenz von Bodenschätzen in Griechenland verdichten sich zunehmend. In den vergangenen Jahren zeigten sich etliche Fachexperten davon überzeugt, dass Griechenland aufgrund seiner geologischen Ähnlichkeit mit vergleichbaren Abbaugebieten, reich an Bodenschätzen sein müsse.
Damit würde Griechenland über Erdgasvorkommen verfügen, mit welchen das Land alle seine Energie- und Finanzprobleme lösen könnte.
Im Sommer 2012 wurde dann auch bekannt, dass in ganz Griechenland weiträumige, geheime Forschungen und seismografische Untersuchungen durchgeführt wurden. Nach Mitteilung der Zeitung „Kefaleo“ wurde dem Umweltministerium ein entsprechendes Schriftstück vom norwegischen Unternehmen „Petroleum Geo-Services“ (PGS), der größten Forschungsgesellschaft für den Erdölmarkt auf der Welt, welche mit der geologischen Erkundung im Herbst dieses Jahres begonnen hatte. Die Ergebnisse werden für Mitte 2013 erwartet. Der Erstbewertung zufolge, sollen ernsthafte Anhaltspunkte für gewaltige Kohlenwasserstoffvorkommen in einigen Gebieten Griechenlands bestehen, weshalb nun eingehende Nachforschungen eingeleitet werden müssen.
Insbesondere das Gebiet südlich der Insel Kreta wurde kürzlich durch die US Geological Survey (USGS - amtliche Kartografiebehörde) als "Gasriese" bezeichnet, da dort ein gigantisches Erdgasvorkommen vermutet wird. Die Informationen beruhen auf einer Studie mit dem Titel „Cretan Gas Fields – A new perspective for Greece´s hydrocarbon resources der Investitionsbank Pytheas. Auf der Grundlage dieser Studie hat die Deutsche Bank Ende November eine Analyse über die Tragfähigkeit des griechischen Schuldenplans unter Berücksichtigung möglicher Erträge aus den Erdgasvorkommen erstellt.
In der Studie wird betont, dass es sieben wissenschaftliche Fakten gäbe, welche Nachforschungen südlich von Kreta gebieten:
Mit der kommerziellen Ausbeutung der Vorkommen soll in ca. acht bis zehn Jahren begonnen werden. Laut Deutsche Bank wird der Haushalt Griechenlands durch die Erdgasvorkommen um das Jahr 2020 herum erheblich entlastet werden.
Darüber hinaus sollen laut anderer Studien, weitere Erdgas und Erdölablagerungen angesichts der dort aufzufindenden geologischen Struktur in den Bereichen um die Diapontischen Inseln, einer Inselgruppe im Norden der Ionischen Inseln nordwestlich von Korfu, sowie auch südlich des Peloponnes, bis hin zu Kreta, und auch im Bereich des „Herodotus Bassin“ vorzufinden sein. Insbesondere in dem Gebiet um die Ionischen Inseln zeigen die Studienberichte eine signifikante Wahrscheinlichkeit von Ölvorkommnissen auf.
Einige Forscher sind ferner auf interessante Anzeichen gestoßen, die die Existenz von Ölenklaven in den geografischen Bereichen um den Ort Grevena, Thessaloniki sowie Westthrakien vermuten. Anzumerken ist, dass im Bereich Ostthrakiens, welches sich im selben Beckenbereich befindet, die Türkei bereits um die 20 kleinere abbauffähige Gaslagerungen festgestellt hat.
Beginn der Forschungsarbeiten
Gemäß der aktuellen Planung der griechischen Regierung sollen die Forschungsarbeiten zur Feststellung von Öl und Gas Vorkommnissen Ende 2013 eingeleitet werden, beginnend mit dem Gebiet südlich von Kreta, während unmittelbar die Ermittlungen in der Ionischen Region folgen sollen.
Größere Unternehmen haben bereits ihr Interesse bekundet Bohrungen in den betroffenen Bereichen einzuleiten. Sollten sich die Vermutungen für die Existenz der Rohstoffvorkommnisse bestätigen lassen, ist eine Neustrukturierung der Energie -Landkarte sowie auch eine Neudefinierung der Gleichgewichte unter den Energiemachten nicht nur für das laufende sondern auch für die kommenden Jahrzehnte zu erwarten.
Geschätzter Wert der Vorkommen:
Nach der Einschätzung der Deutschen Bank soll sich der Wert des Erdgases südlich von Kreta auf ca. 427 Mrd. Euro belaufen, soweit sich die Vorkommen natürlich im Rahmen der Probebohrungen bestätigen. Als Gewinn sollen ca. 214 Mrd. Euro oder 107% des BSP übrig bleiben. Dabei geht die Deutsche Bank davon aus, dass das Gesamtvolumen zu ca. 25% für die Förderung, 25% für die Betreibergesellschaft und 50% Reingewinn für den griechischen Staat verteilt wird.
Griechenland würde somit in der Liste der Länder mit den größten Erdgasvorräten der Welt auf Rang 15 rücken. Die Berechnungen der Deutschen Bank beziehen sich dabei nur auf die Gasvorräte am Schelf südlich von Kreta und betreffen nicht die Erdölvorkommen im Ionischen und im Ägäischen Meer, die nach Meinung von Geologen auch beträchtlich sein könnten, schreibt das Portal der Deutschen Bank.
Darüber hinaus wird der nach ersten groben Wertschätzungen der Wert der gesamten Rohstoffvorkommen im Land auf über 2 Billionen US-Dollar geschätzt, wobei sich auf dieser Grundlage der Nutzen für den griechischen Staat aus dem Abbau dieser Ressourcen auf ca. 1 Billion US-Dollar belaufen sollte.
Quelle: Deutsche Bank, Kefaleo, RiaNovosti, newsbeast, dimokratiki-online
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