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Neue Ära für den Hafen von Thessaloniki

Publiziert am 13.Mai.2017 von Abraam Kosmidis

Hafen ThessalonikiDer zweitgrößte Hafen Griechenlands wird zum weltweiten Handelsknotenpunkt ausgebaut

Die Münchner „Deutsche Invest Equity Partners GmbH“ gemeinsam mit der „Terminal Services SAS“, einer Tochtergesellschaft des französischen Schifffahrts- und Logistikunternehmens CMA – CGM, sind die neuen Betreiber des Hafens von Thessaloniki. Das Konsortium erhielt nun den Zuschlag.Ziel der Investorengruppe ist es, den zweitgrößten Hafen Griechenlands in einen wichtigen Handelsknotenpunkt für das Land und den gesamten Balkan auszubauen. Der ambitionierte Entwicklungsplan verspricht eine neue Ära für den Hafen, die lokale Wirtschaft, die Stadt selbst und für die gesamte Balkanregion.Mit im Boot ist auch das griechische Unternehmen „Belterra Investments Ltd.“, deren Hauptaktionär der griechisch-russische Investor Ivan Savvidis ist, dem Großaktionär der Fußballmannschaft PAOK Thessaloniki. Das Unternehmen „Terminal Services SAS“ schloss sich als letztes der Gruppe an und gehört zur weltweit drittgrößten Schifffahrts-und Logistikgesellschaft für Containertransport CMA – CGM. Die entsprechende Unternehmensgruppe, die unter anderem gemeinsam mit dem chinesischen Transportunternehmen Cosco ein Kernmitglied des viergliedrigen Bundes „OCEAN Alliance“ ist, bedient 420 von insgesamt 521 Handelshäfen weltweit, und ihr Konzernumsatz beläuft sich auf ca. 22 Mrd. USD.Der zweite Pächter der Gruppe, die in München ansässige „Deutsche Invest Equity Partners GmbH“, verwaltet Mittel in Höhe von ca. 2,3 Mrd. Euro. Gemäß ihrem Unternehmensprofil soll sie einen Beitrag im Bereich Anlagen in Unternehmensbeteiligungen, Entwicklungsmaßnahmen und Immobilienverwaltungen, mit Schwerpunkt auf den deutschen, chinesischen und amerikanischen Markt leisten. Der Großaktionär Ivan Savvidis trat mit dem griechischen Unternehmen „Belterra Investments LTD“ bei, und bekräftigt weiterhin seine Absicht auf weitere Investitionen in Nordgriechenland. Das Konsortium hat das beste Angebot für den Hafen vorgelegt, und soll zunächst für 231,9 Millionen Euro einen 67 prozentigen Anteil des Hafens übernehmen. Dazu hat sich das Konsortium zu Investitionen in Höhe von 180 Mil. Euro in den nächsten sieben Jahren verpflichtet. Hiermit sollen Einnahmen von über 170 Mil. Euro des griechischen Staats aus dem Konzessionsvertrag erzielt werden.Zum gesamten Betrag werden zudem die vom Privatisierungsfond TAIPED erwartungsmäßig einzunehmenden Dividenden für den Restanteil von 7,22 % berücksichtigt, sowie die voraussichtlichen Investitionen bis zum Ablauf der Pachtzeit im Jahr 2051. Demnach sollen sich die tatsächlichen Übernahmekosten auf 1,1 Milliarden Euro belaufen. Die endgültigen Verträge sollen unterschrieben werden, wenn die griechischen Behörden eine Reihe von juristischen Kontrollen durchgeführt haben.


Erste positive Meldungen für den griechischen Markt mit Engagements von Hewlett Packard, Cosco und Unilever

Publiziert am 4.Dezember.2012 von Abraam Kosmidis

Es mehren sich derzeit die Anzeichen, dass der griechische Markt nun die Talsohle durchschritten und vor dem Beginn eines Aufschwungs steht.  In dieses Bild passen nun verschiedene Aktivitäten und Engagements von multinationalen Unternehmen in Griechenland.

Aktuellen Berichten zufolge wurde ein bedeutendes Abkommen zwischen dem bekannten Computerkonzern Hewlett Packard (HP) einerseits und  COSCO,  dem chinesischen  Terminalbetreiber- und Verwalter des Handelshafens von Piräus, sowie dem griechischen Eisenbahnbetreiber TRAINOSE andererseits getroffen.

Hintergrund dieser dreiseitigen Vereinbarung ist, dass  HP  langfristig die Verlagerung seines Logistikgeschäfts von Rotterdam nach Griechenland Piräus beabsichtigt.

Dies stellt laut Expertenmeinungen ein besonders wichtiges Pilotprojekt für den Hafen von Piräus dar, welches im Falle seines Gelingens, Piraeus zum wichtigesten Dreh- und Angelpunkt für Seetransporte nach Europa katapultieren könnte.

Bereits seit einigen Jahren wurden die Produktionsstätten von HP nach Indien und China verlagert. Die bisherigen Transportwege  nach Zentraleuropa nehmen jedoch längere Zeit in Anspruch, während sich über den Hafen Piraues konkret 6 Tage kürzere Transportzeiten erzielen lassen. Nach den aktuellen Entscheidungen zur Kosteneinsparung der Großunternehmer und der damit verbundenen Verminderung der Transportzeiten, könnte bei den Transportwegen nach Zentraleuropa über den Hafen von Piraeus sogar bis zu 10 Tagen gewonnen werden. Die Produkte sollen dann von Piräus aus entweder per Seeweg über das Terminal der COSCO oder über das Eisenbahnnetz mit der TRAINOSE an ihre Destination weiterbefördert werden.

Dabei war die geographisch äußerst günstige Lage des Standorts Piräus nicht das einzige und ausschlaggebende Kriterium  für das Abkommen zwischen  HP und Cosco / Trainose. Auch der, durch COSCO mittlerweile übernommene Betrieb des Hafenterminals,  sowie der Ausbau des Terminals, Errichtung einer innovativen Verwaltung und modernste Logistik, welche Piraeus zu einem zuverlässigen und einwandfrei funktionierendem Hafen avancieren läßt, stellte  ein entscheidendes Kriterium dar. Spürbar wurde diese Entwicklung Berichten zufolge bereits durch die Einstellung der Streiks der Hafenarbeiter und  der beanstandungsfreien  Einhaltung sämtlicher Zeitdiagramme.

Das Vertrauen der Investoren stützt sich aber auch zentral  auf die erstmals durch die griechische Regierung ausgesprochene Unterstützung  der Investitionsprojekte.

Der griechische Premierminister Antonios Samaras und seine Minister versicherten pünktliche Steuerrückerstattungen durch den Staat, Eindämmung der  Bürokratie und Gestaltung einer zuverlässigen und investitionsfreundlichen Umfelds für alle interessierten Investoren.

HP sieht sein Engagement als ein Pilotprojektund möchte deshalb zunächst nur einen Teils seiner Produkte über Piräus nach Zentraleuropa einführen, würde aber bei erfolgreicher Entwicklung der Zusammenarbeit künftig die Einfuhr über Griechenland steigern und langfristig den Hafen Piräus als zentralen Hafen für die Verbringung seiner Produkte nach Zentraleuropa, dem mittleren Osten, Nordafrika, den europäischen Mittelmeerländern und den Ländern der ehemaligen Sowjetunion nutzen.

Da inzwischen sehr viele Großkonzerne ihre Produktionsstätte nach Osten oder Afrika verlagert haben ist bei positiver Entwicklung zu erwarten, dass diese ebenfalls dazu animiert werden, den Hafen von Piräus als den geographisch am Besten gelegensten Knotenpunkt für ihre Logistikgeschäfte zu bevorzugen.

Die  griechische Regierung soll Berichten zufolge den, durch das HP- Abkommen ausgelösten Investitionshub, anders als in der Vergangenheit,   nicht  ungenutzt lassen, sondern Invbestitionen vielmehr intensiv und aktiv fördern und durch politisch Einsatz unterstützen.

Bemerkenswert ist ferner das Investitionsverhalten einiger  multinationaler Konzerne auf dem griechischen Markt, so zB des anglo-holländischen Konzerna Unilever, dem größten Lieferanten griechischer Supermarktketten. Offenbar setzen einige  multinationale Unternehmen auf die Erholung der griechischen Wirtschaft und investieren antizyklisch zu günstigen Konditionen in Griechenland.

Wie auch der Vorsitzende des Elais – Uniliever Hellas einem Zeitungsinterview zufolge in der Zeitung „to vima“ zum Ausdruck brachte, bringe jede Krise auch neue Chancen mit sich und diejenigen, die dies als erste erkennen und nutzen, seien auch diejenigen, welche als erste hieraus profitieren würden.


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