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Bodenschätze in Griechenland – Erdgas bei Kreta und Erdölvorkommen

Publiziert am 27.Dezember.2012 von Abraam Kosmidis

Die Berichte über die Existenz von Bodenschätzen in Griechenland verdichten sich zunehmend. In den vergangenen Jahren zeigten sich etliche Fachexperten davon überzeugt, dass Griechenland aufgrund seiner geologischen Ähnlichkeit mit vergleichbaren Abbaugebieten, reich an Bodenschätzen sein müsse.

Damit würde Griechenland über Erdgasvorkommen verfügen, mit welchen das Land alle seine Energie- und Finanzprobleme lösen könnte.

Im Sommer 2012 wurde dann auch bekannt, dass in ganz Griechenland weiträumige, geheime Forschungen und seismografische Untersuchungen durchgeführt wurden. Nach Mitteilung der Zeitung „Kefaleo“ wurde dem Umweltministerium ein entsprechendes Schriftstück vom norwegischen Unternehmen „Petroleum Geo-Services“ (PGS), der größten Forschungsgesellschaft für den Erdölmarkt auf der Welt, welche mit der geologischen Erkundung im Herbst dieses Jahres begonnen hatte. Die Ergebnisse werden für Mitte 2013 erwartet. Der Erstbewertung zufolge, sollen ernsthafte Anhaltspunkte für gewaltige Kohlenwasserstoffvorkommen in einigen Gebieten Griechenlands bestehen, weshalb nun eingehende Nachforschungen  eingeleitet werden müssen.

Insbesondere das Gebiet südlich der Insel Kreta wurde kürzlich durch die US Geological Survey (USGS - amtliche Kartografiebehörde) als "Gasriese" bezeichnet, da dort ein gigantisches Erdgasvorkommen vermutet wird. Die Informationen beruhen auf einer Studie mit dem Titel „Cretan Gas Fields – A new perspective for Greece´s hydrocarbon resources der Investitionsbank Pytheas. Auf der Grundlage dieser Studie hat die Deutsche Bank Ende November eine Analyse über die Tragfähigkeit des griechischen Schuldenplans unter Berücksichtigung möglicher Erträge aus den Erdgasvorkommen erstellt.

In der Studie wird betont, dass es sieben wissenschaftliche Fakten gäbe, welche Nachforschungen südlich von Kreta gebieten:

  1. 20% der Kohlenwasserstoff-Lagerstätten würden an dem Punkt auftreten, wo tektonischen Platten zusammentreffen. Da ein solcher sog. Konvergenz -Punkt südlich von Kreta existiert, liege die Wahrscheinlichkeit für die dortige Existenz einer solchen Lagerstätte besonders hoch.
  2. Darüber hinaus sind in der betroffenen Gegend  geologische Formationen existieren, die in Kombination mit den aktiven unterseeischen Schlammvulkanen und den  freiwerdenden  Methangasen in der Geologie ein sicheres Indiz für das Vorkommen vom Gaslagerungen darstellen.
  3. Aktive Schlammvulkane auf der ganzen Welt sind ein Indiz für giantische Kohlenwasserstoffvorkommen (Timor, Karibik, südliches kaspisches Meer, Azerbeidjan, Iran, Schwarzes Meer  / Rumänien, Russland und Türkei, Östliches Mittelmeer / Ägypten, Zypern).
  4. Geochemische Untersuchungen der Methanblasen aus den Schlammvulkanen aus dem kretischen Raum zeigen, dass ihre Herkunft nicht biogenetischer sondern thermogenetischer / pyrolitischer Herkunft sind. Dies deutet auf das Vorhandensein von Schweröl hin.
  5. Schlammproben, welche im Rahmen des „Ocean Drilling Programs – OPD“ entnommen aus dem Umfeld der aktiven Schlammvulkane Kretas entnommen wurden, wurde das Vorhandensein von Kohlenwasserstoffen bestätigt. Auch dieser Umstand ist ein Indiz für die Existenz von Kohlenwasserstoff in der Tiefe (the presence of an active hydrocarbon system at depth).
  6. Auf der Grundlage der geologischen und geochemischen Fakten, als auch auf der Grundlage der allerdings noch düftigen geophysischen Daten bestehen in Südkreta und
    im Mittelmeerraum bestimmte Bereiche die Bereiche der Forschung sein können, um Kohlenwasserstoff-Lagerstätten zu finden.
  7. Die norwegische Gesellschaft „Petroleum Geo-Services“ (PGS) haben durch ihre Forschungen südlich von Kreta festgestellt, dass erhebliche geologische Ähnlichkeiten mit dem dortigen levantinischen Becken bestehen (Zypern, Israel, Syrien und Libanon), welches von der USGS auf mindestens 3.45 Billionen m³ Erdgas und 1,7 Milliarden barrels Schweröl geschätzt wird. Nach groben und eher zurückhaltenden  Schätzungen könnten im Bereich südlich von Kreta Erdgasmengen im Wert von mehr als 500 Milliarden Dollar mit einem Reinerlös für Griechenland von etwa 250 Milliarden Dollar abgebaut werden.

Mit der kommerziellen Ausbeutung der Vorkommen soll in ca. acht bis zehn Jahren begonnen werden. Laut Deutsche Bank wird der Haushalt Griechenlands durch die Erdgasvorkommen um das Jahr 2020 herum erheblich entlastet werden.

Darüber hinaus sollen laut anderer Studien, weitere Erdgas und Erdölablagerungen angesichts der dort aufzufindenden geologischen Struktur in den Bereichen um die Diapontischen Inseln, einer Inselgruppe im Norden der Ionischen Inseln nordwestlich von Korfu, sowie auch südlich des Peloponnes, bis hin zu Kreta, und auch im Bereich des „Herodotus Bassin“ vorzufinden sein. Insbesondere in dem Gebiet um die Ionischen Inseln  zeigen die Studienberichte eine signifikante Wahrscheinlichkeit von Ölvorkommnissen auf.

Einige Forscher sind ferner auf interessante Anzeichen  gestoßen, die die Existenz von Ölenklaven in den  geografischen Bereichen um den Ort Grevena, Thessaloniki sowie Westthrakien vermuten.  Anzumerken ist, dass im Bereich Ostthrakiens, welches sich im selben Beckenbereich befindet, die Türkei bereits um die 20 kleinere abbauffähige  Gaslagerungen festgestellt hat.

Beginn der Forschungsarbeiten

Gemäß der aktuellen Planung der griechischen Regierung sollen die Forschungsarbeiten zur Feststellung von Öl und Gas Vorkommnissen  Ende 2013  eingeleitet werden, beginnend mit dem   Gebiet südlich von Kreta, während unmittelbar die Ermittlungen in der  Ionischen Region folgen sollen.

Größere Unternehmen haben bereits ihr Interesse  bekundet  Bohrungen in den betroffenen  Bereichen einzuleiten. Sollten sich die Vermutungen für die Existenz der Rohstoffvorkommnisse bestätigen lassen, ist eine Neustrukturierung der  Energie -Landkarte sowie auch eine Neudefinierung der Gleichgewichte unter den Energiemachten  nicht nur für das laufende sondern auch für die  kommenden  Jahrzehnte zu erwarten.


Geschätzter Wert der Vorkommen:

Nach der Einschätzung der Deutschen Bank soll sich der Wert des Erdgases südlich von Kreta auf ca. 427 Mrd. Euro belaufen, soweit sich die Vorkommen natürlich im Rahmen der Probebohrungen bestätigen. Als Gewinn sollen ca. 214 Mrd. Euro oder 107% des BSP übrig bleiben. Dabei geht die Deutsche Bank davon aus, dass das Gesamtvolumen zu ca. 25% für die Förderung, 25% für die Betreibergesellschaft und 50% Reingewinn für den griechischen Staat verteilt wird.

Griechenland würde somit in der Liste der Länder mit den größten Erdgasvorräten der Welt auf Rang 15 rücken. Die Berechnungen der Deutschen Bank beziehen sich dabei nur auf die Gasvorräte am Schelf südlich von Kreta und betreffen nicht die Erdölvorkommen im Ionischen und im Ägäischen Meer, die nach Meinung von Geologen auch beträchtlich sein könnten, schreibt das Portal der Deutschen Bank.

Darüber hinaus wird der nach ersten groben Wertschätzungen der Wert der gesamten  Rohstoffvorkommen im Land auf über 2 Billionen US-Dollar geschätzt,  wobei sich auf dieser Grundlage der Nutzen für den griechischen Staat aus dem Abbau dieser Ressourcen auf ca. 1 Billion US-Dollar belaufen sollte.

Quelle: Deutsche Bank,  Kefaleo, RiaNovosti, newsbeast, dimokratiki-online



Fund bedeutender Bodenschätze in Griechenland

Publiziert am 22.November.2010 von Abraam Kosmidis

Im Schatten der noch in Griechenland anhaltenden Krise reiht sich neben der weltweit als positiv empfundenen finanzpolitischen Entwicklung des Landes erneut der Fund von Bodenschätzen in Griechenland in den Vordergrund der Berichterstattung. Das gesteigerte Interesse ist vor dem Hintergrund der zu erwartenden finanzökonomischen Auswirkungen mehr als berechtigt und setzt aus denselben Gründen selbst die griechische Regierung unter Handlungsdruck. Erst kürzlich hat die Energieministerin Frau Birbili angekündigt, dass eine zweigliedrige Kommission, bestehend aus den zwei Ministern des Außen- und Verteidigungsministeriums,  gebildet wird, um kurzfristig zu entscheiden, wann ein öffentlicher Träger zur Verwaltung der Bodenschätze in Griechenland gegründet wird.

In diesem Jahr wurden drei Studien eines Geologischen Institutes mit Sitz in Houston/Texas angefertigt, welche insbesondere zu folgenden Erkenntnissen gelangt sind:

  • Die Gesamtmenge der in Griechenland vorhandenen Reichtümer an Bodenschätzen  würden einen Schuldenabbau Griechenlands innerhalb von zwei Jahren erlauben
  • Die Vorkommnisse von Erdöl und Erdgas in Griechenland liegen nicht in den sog. Grauen Zonen, so dass keine nachbarstaatlichen Interessen tangiert sind
  • Es handelt sich um insgesamt drei große Zonen, in denen die Existenz von Bodenschätzen festgestellt werde, zum einen nordwestlich von der Insel Kerkyra, ferner östlich von Kreta bis hin zur Insel Kasteloriso und schließlich im Großraum zwischen Zypern und Lybien

Bereits im Jahre 2008 ist die international bekannte norwegische Gesellschaft TGF-MoR auf die griechische Regierung des früheren Premierministers Karamanlis zugegangen, um die Genehmigung zur Durchführung von Recherchen in den betreffenden Gebieten zu erwirken. Ziel der Unternehmung war die Durchführung kostenfreier Recherchen zur Lokalisierung der genauen Punkte der Quellen.  Aufgrund der poltischen Gegebenheiten im Lande, wie der damalige Energieminister erklärte, sah sich die griechische Regierung jedoch nicht imstande, einen entsprechenden Vertrag zu unterzeichnen.     

Die derzeitige Regierung, welche im Laufe dieses Jahres ebenfalls von den Norwegern auf die Thematik aufmerksam gemacht wurde, schließt die Erteilung einer Genehmigung zur Durchführung von Recherchen nicht aus. Eigenen Erklärungen zufolge macht das zuständige Ministerium die Gründung eines öffentlichen Trägers zur Verwaltung der Bodenschätze in Griechenland primär von außen- und verteidigungspolitischen Faktoren abhängig. 

Die weitere Entwicklung bleibt damit abzuwarten und stellt ohne Frage einen sehr brisanten Aspekt dar. Allein der Umstand, dass die Existenz und Nutzung solcher Bodenschätze das eigene Land aus der Krise führen und insgesamt die finanzpolitische Lage in ganz Europa stabilisieren könnte, lässt nicht nur eine ganze Nation hoffen, sondern eröffnet ganz Europa einen wirkungsvollen und schnellen Ausweg aus der Krise. Nur darf eine solche Gelegenheit nicht wieder einseitig in den Interessenmittelpunkt einiger weniger oder einzelner Staaten rücken. Selbst geostrategische und verteidigungspolitische Gesichtspunkte müssen mit der Hilfe unserer Partnerstaaten in Europa im Interesse und Gemeinwohl aller Europäer zu diesem Zweck überwunden werden.     


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