Weblog KPAG Kosmidis & Partner – die deutschsprachige Anwaltskanzlei in Griechenland

Initiative griechischer Bürger PRO EURO und EU

Publiziert am 29.Juni.2015 von Aris Kapsalis

invest in GreeceWir sagen JA zum Euro und JA zur EU!

Die Zukunft Griechenlands ist und bleibt innerhalb des Kreises unserer europäischen Partner und innerhalb der europäischen Währungsunion. Der Austritt Griechenlands aus der Währungsunion hätte verheerende Folgen für Land und Leute. Dabei geht es nicht nur um finanzielle Nachteile, sondern dürfte auch zu weiteren geopolitischen Problemen führen. Die Regierung Tsipras hat von einer Mehrheit des griechischen Volkes das Mandat erhalten, mit den Institutionen zu verhandeln, jedoch nicht, um aus dem Euro auszutreten. Dies belegen auch jüngste Umfragen, wonach weiterhin eine große Mehrheit eine Einigung mit den europäischen Partnern und keinen Bruch wünschen. Nach zwei jüngsten Umfragen der Alco Agentur für die Sonntagszeitung „Proto Thema“ wünschen 57% eine Einigung und nur 29% einen Bruch. Nach einer weiteren Umfrage von Kappa Research für die Zeitung „To Vima“ würde eine Mehrheit der Befragten von 47,2% für eine Einigung auch auf der Grundlage weiterer einschneidender Maßnahmen stimmen, während 33% dagegen stimmen würden und 18,4% unentschieden sind.  Die Umfragen wurden zwischen dem 24.-26.6., also noch vor der dramatischen Zuspitzung der Lage am 27.-und 28.6. durchgeführt. Nachdem durch die leeren Geldautomaten zu einer deutlichen Verunsicherung der Bürger geführt hat, dürfte die Zahl der Befürworter seither weiter angestiegen sein. Die Empfehlung der griechischen Regierung bei dem Referendum am kommenden Sonntag mit „NEIN“, also gegen die Annahme des Angebots und damit gegen eine Einigung zu stimmen, würde im Falle eines entsprechenden Abstimmungsergebnisses unweigerlich zum Bruch mit den europäischen Partnern führen. Dies würde eindeutig im Widerspruch mit der ausgesprochenen Mehrheit des Volkswillens und dem erteilten Regierungsmandat stehen. Abgesehen davon, wurde das Angebot mittlerweile zurückgezogen, so dass es derzeit überhaupt keine Grundlage für eine Volksabstimmung gibt. Darüber hinaus haben Oppositionsparteien starke verfassungsrechtliche Bedenken über die Abstimmung geäußert. Für die Entscheidung über Währungsfragen sieht die griechische Verfassung eine 3/5 Mehrheit vor. Da mit dem Volksentscheid, welcher nur eine einfache Mehrheit erfordert, indirekt auch über den Verbleib in der Währungsunion entschieden wird, stellt die Volksabstimmung eine Umgehung der vorgesehenen 3/5 Mehrheit dar und könnte damit  verfassungswidrig sein. Fairerweise müssten neue Verhandlungen auf einer neuen Basis geführt werden. Objektiv ist es so, dass Griechenland bis zum Ausbruch der Krise in 2009 eine Staatsverschuldung von rund 300 Mrd. Euro aufwies. Ende 2014 belief sich die Staatsverschuldung trotz „Rettungsmaßnahmen“ und Schuldenschnitt in Höhe von rund 107 Mrd. Euro auf rund 317 Mrd. Euro. Hieraus wird deutlich das die „Euroretter“ ab 2010 eine falsche Rettungspolitik angewendet haben, die zu einer Neuverschuldung ohne den Schuldenschnitt in Höhe von rund 124 Mrd. geführt haben. Einer der wesentlichen Gründe hierfür ist, dass wider jeglicher wirtschaftlichen Vernunft die verbliebene griechische Wirtschaft mit ständig neuen Steuern und rigiden Sparmßnahmen überzogen wurden, was zu einer katastrophalen und beispiellosen Flut von Firmenschließungen geführt hat. Immer höhre Steuern von immer weniger Unternehmen ist eindeutig das falsche Mittel. Antizyklische Investitionen in die Wirtschaft eines Landes, welches sich in einer Depression befindet, wären nach keynesianischer Lehre das probate Mittel und state of the art gewesen. Das müsste gerade in Deutschland bekannt sein, da das Wirtschaftwunder erst aufgrund des Londoner Abkommens 1953 zu einem Schuldenschnitt und Forderungsstundung nebst dem amerikanischen Marschallplan kam. Für die weitere Anhäufung der Staatschulden seit 2010 tragen deshalb die „Euroretter“ eine Mitverantwortung, weshalb es insoweit fairer Weise einen weiteren Schuldenschnitt geben müsste. Um der griechischen Wirtschaft auf die Beine zu helfen, müssten darüber hinaus flankierend Investitionen in die griechische Privatwirtschaft erfolgen. Die Initiative PRO EURO und EU fordert alle griechischen Bürgerinnen und Bürger auf, am kommenden Sonntag für eine Einigung mit den europäischen Partnern zu stimmen. Mit ihrer Stimme entscheiden sich auch für den Verbleib im Euro. Unsere europäischen Partner bitten wir um Maßnahmen, welche die Griechenlandkrise nicht wie bisher nur verlängern und verschärfen, sondern sie einer tragfähigen und endgültigen Lösung zuführen.

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Mit Investitionen in Höhe von 14 Mrd. Euro kann Griechenland die durchschnittliche Investitionsquote der Eurozone erreichen

Publiziert am 18.Juni.2015 von Abraam Kosmidis
invest in GreeceDie griechische Wirtschaft kann besonders bedeutungsvolle Investitionen in sämtlichen Infrastruktursektoren, sowohl aus dem In- als auch aus dem Ausland anlocken, sobald sie sich aus der heutigen Ungewissheitslage befreit – mit dieser Botschaft ist das in Athen erfolgte Kongress über Infrastrukturen, Investitionen und Wachstum eröffnet worden. Der Generalsekretär für Infrastruktur, Herr Dedes, verkündigte im Zusammenhang mit der Umstrukturierung des institutionellen Rahmens die Zusammenarbeit des Ministeriums mit der Technischen Kammer Griechenlands (TEE) sowie mit anderen wissenschaftlichen und technischen Trägern angesichts der Errichtung von beständigeren und wachstumsorientierten Projekten. Herr Dedes vermittelte ein Bild von „hohen Ressourcen, vollkommen mangelnde strategische Planung und Rangordnung der Projekte, mit unsystematischen Lösungen für zahlreiche Projekte, mit Vorrang lediglich für ausgereifte Studien und nicht für notwendige Vorhaben“. Der Generalsekretär für das Post-und Fernmeldewesen des Finanzministeriums, Herr Dimitris Tzortzis, betonte bei seiner Ansprache die Notwendigkeit zur Schaffung der Voraussetzungen, die das hochqualifizierte, bereits bestehende Arbeitskräfteangebot ankurbeln wird, welches bisher sein Nutzen nicht erwiesen hat. Die Konferenz begrüßte zudem auch der stellvertretende Delegationsleiter der Europäischen Kommission in Griechenland, Herr Argyris Peroulakis, der auf das Investitionspaket von EU-Kommissionschef Juncker verwies und betonte, dass es einen Wendepunkt Europas zum Wachstum signalisiert. Darüber hinaus wies er auf die Notwendigkeit eines ausgewogenen „Wachstumsdreiecks“ hin, das sich sowohl aus einem ausgeglichenen Haushalt und Reformen als auch aus dem Wachstum zusammensetzt. In Griechenland tritt eine Lücke im Bereich der Investitionen auf, und in dieser Richtung verläuft auch das Juncker – Paket. In diesem Sinne, fügte Herr Peroulakis hinzu, können attraktive Investitionsvorschläge entstehen, und erklärte, dass ein Spezialfonds gegründet werden soll, der sich in der Europäischen Investitionsbank befinden und die Vorhaben bewerten wird. Seinen Angaben zufolge, soll ¾ des Kapitals die Infrastruktur fördern und ¼ die Stärkung der mittelständischen Unternehmen, und zwar nicht nach dem Sinne von ESPA, sondern ganz im Gegenteil im Sinne einer Vermehrung der Privatkapitalen für eine 15-jährige Laufzeit. Zudem können dem neuen Juncker-Paket sowohl staatliche als auch private Projekte im Infrastruktursektor zugeordnet werden, wie auch Partnerschaften, mit Beitrittskriterium die Beschaffenheit der Projektmerkmale. Bereits am ersten Tag des Kongresses ist das Vertrauen in das Wachstumspotential der griechischen Wirtschaft festgestellt worden, wobei sich die dringende Notwendigkeit ergibt, den Zyklus der Unterfinanzierung sowohl durch in-als auch ausländische Investierungen zu brechen. Griechenland benötigt, wie mehrfach betont wurde, Investitionen in Höhe von 14 Mrd. Euro, um die durchschnittliche Investitionsquote der Eurozone erzielen zu können.
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Anstieg der griechischen Industrieproduktion um 5%

Publiziert am 8.Juni.2015 von Abraam Kosmidis

JÄHRLICHE ÄNDERUNGEN DES INDUSTRIEPRODUKTIONSINDEX

Sektor

 

             März                           Änderung (%)

 2015        2014        2013       2015/2014    2014/2013

ALLGEMEINE INDUSTRIEPRODUKTIONSINDEX 89,7 85,4 89,4 5 -4,5
STEIN – UND BRAUNKOHLEBERGBAU 72,9 83,2 82,5 -12,3 0,8
VERARBEITUNGSINDUSTRIEN 94,1 86,9 88,3 8,2 -1,5
STROMVERSORGUNG 79,4 80,8 95,3 -1,7 -15,2
WASSERVERSORGUNG 91,1 86,2 88,9 5,7 -3
 

INDUSTRIELLE HAUPTGRUPPEN

Energie 92,9 88,4 102,1 5 -13,3
Zwischenprodukte 85,9 84,1 79,4 2,2 5,9
Kapitalgüter 73,6 68,5 65,6 7,5 4,5
Dauerhafte Konsumgüter 60,4 55,5 63,7 8,9 -12,9
Nicht dauerhafte Konsumgüter 94 88,1 88 6,8 0
Eine bedeutende Zunahme um 5% verzeichnete der Index der Industrieproduktion im letzten März, im Vergleich zum Zeitraum 2013 – 2014, in dem ein Rückgang von 4,5% festzustellen war. Der Durchschnittsindex für den dreimonatigen Zeitraum Januar – März 2015 wies im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des vorherigen Jahres eine Zunahme um 2,3% auf, wobei sich im vergangenen Jahr eine Abnahme um 2,5% verzeichnet hatte. Der in Bezug auf die Wirkung von monatlichen Ereignissen (Feiertage, Tourismussaisons usw.) saisonbereinigte Allgemeine Industrieproduktionsindex stieg von Februar 2015 bis März 2015 um 0,04%. Der Anstieg um 5,0% des in Bezug auf die Anzahl der Arbeitstage bereinigten Allgemeinen Industrieproduktionsindex im März 2015 ist auf folgende Änderungen der Indikatoren einzelner Industriesektoren zurückzuführen, und zwar:
  1. Die Senkung des Produktionsindex von Minen und Steinbrüchen um 12,3%. Zum entsprechenden Rückgang haben insbesondere die Senkungen der Indikatoren im Sektor des Stein-und Braunkohlebergbaus und des Metallerzbergbaus beigetragen.
  2. Die Zunahme des Produktionsindex von Verarbeitungsindustrien um 8,2%.Hierzu haben vorwiegend die Zunahmen der Indikatoren zweistelliger Sektoren beigetragen: Nahrungsmittel, Tabakindustrie, Produktion von Kohle und Erdöl, Herstellung von Metallprodukten und Computern sowie von elektronischen und optischen Geräten.
  3. Die Verringerung der Stromproduktion um 1,7%.
Die Zunahme um 2,3% des in Bezug auf die Anzahl der Arbeitstage bereinigten Allgemeinen Industrieproduktionsindex im Zeitraum Januar – März 2015 im Vergleich zum selben Zeitraum des vorherigen Jahres ist auf die nachstehenden Änderungen der Indikatoren der einzelnen Industriesektoren zurückzuführen, und zwar: die Senkung des Stein-und Braunkohlebergbauindex um 11,9 %, und die Zunahme des Produktionsindex von Verarbeitungsindustrien um 5,7%, sowie die Verringerung der Stromproduktion um 4,9% und die Zunahme des Wasserversorgungsindex um 6,1%. Der Anstieg des saisonbereinigten Allgemeinen Industrieproduktionsindex um 0,04% im letzten März ergibt sich aus folgenden Änderungen der Indikatoren industrieller Hauptgruppen, und zwar dem Rückgang des Energieindex um 0,9%, der Zunahme von Zwischenprodukten um 0,9%, von Kapitalgütern um 3,6% und von dauerhaften Konsumgütern um 5,1% sowie der Abnahme von nicht dauerhaften Konsumgütern um 0,1%.
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